ehemalige Heimkinder & Missbrauchsopfer warten weiter ..

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Missbrauchsopfer warten weiter auf Hilfe

Vor gut einem Jahr berichtete FAKT über Missbrauch und Misshandlungen in katholischen Kinderheimen. Mehrere Opfer berichteten über ihr Schicksal. Bis heute hat die Kirche ihnen aber nicht geholfen und auch nicht zur Aufklärung beigetragen, wie Recherchen von FAKT ergeben haben.

Nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in katholischen Kinderheimen versprach die Kirche rasche Aufarbeitung und Hilfe. Doch viele Opfer warten auch gut ein Jahr später noch darauf. Zu ihnen zählt Peter Eller. Als Kind wurde er im katholischen Kinderheim Don Bosco in Berlin-Wannsee von einem Pater sexuell missbraucht. Nachdem er mit seinem Schicksal an die Öffentlichkeit gegangen war, sollte Eller auf Wunsch der Kirche die Zustände im Heim und die Täter beschreiben. Zurück bekam er einen knappen Brief mit Entschuldigungen. Darin hieß es etwa, das Geschehene sei nicht vergessen. Ellers Bitte nach Informationen über die Täter von damals wurden bis heute nicht beantwortet. Darüber ist er empört.

Treffen mit Täterinnen verwehrt

Ebenfalls unzufrieden mit der Aufarbeitung ist Michael Horstkötter. Er war als Kind und Jugendlicher im katholischen Franz-Sales-Haus in Essen. Dabei handelt es sich um eine Behinderteneinrichtung, die von den Barmherzigen Schwestern geleitet wird. Horstkötter wurde dort nach eigener Aussage vom ersten Tag an geschlagen. Im vergangenen Jahr bat er die verantwortliche Oberin um einen Termin mit Täterinnen von damals und wurde abgewiesen. In Begleitung von FAKT wagte er einen neuen Versuch. Doch wieder wurde Horstkötter kein Treffen mit den Schwestern gewährt. Die Oberin nannte als Grund einen Zwischenbericht zu den Vorgängen im Franz-Sales-Haus. Er soll im März der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bis dahin wolle sie abwarten.

Katholische Kirche will entschädigen

Der Runde Tisch für Heimkinder hat einen Fonds über 120 Millionen Euro für die Opferentschädigung beschlossen. Daraus wird Michael Horstkötter aber wohl kein Geld bekommen. Denn ausgeschlossen sind Opfer, die in Heimen mit Behinderten wie dem Franz-Sales-Haus in Essen waren.

Noch offen ist, zu welchem Ergebniss der Runde Tisch Sexueller Missbrauch kommt. Die katholische Kirche hat sich nach den Worten ihres Missbrauchsbeauftragten, Bischof Stephan Ackermann, aber bereits auf eine Entschädigung der Opfer geeinigt. Die Summen stünden fest und würden im März genannt. Einen Fonds wie für die Heimkinder solle es nicht geben.

Trotz der Ankündigung steht für die Opfer fest: Die Täter werden weiter geschützt, die Aufarbeitung behindert.

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