Missbrauch: Staat und Kirche setzen „Geste der Verantwortung“

Missbrauch: Staat und Kirche setzen „Geste der Verantwortung“

In der Zweiten Republik haben tausende Kinder und Jugendliche in staatlichen und kirchlichen Heimen unvorstellbares Leid erfahren. Sie haben brutale Gewalt, Demütigung und Missbrauch erlitten.

Anfänglich vertuscht, wurden nach und nach zahlreiche dieser Fälle aufgedeckt. Die katholische Kirche hat über die von ihr initiierte „Klasnic-Kommission“ etwa 1500 Menschen mit insgesamt mehr als 20 Millionen Euro entschädigt.

Für etwa 2400 Missbrauchsopfer hat die Stadt Wien rund 52 Millionen Euro – als Direktleistung oder durch Kostenübernahme für Psychotherapie - an Entschädigungszahlungen geleistet. Nun haben am Donnerstag Nationalratspräsidentin Doris Bures und Bundesratspräsident Mario Lindner zu einem Staatsakt ins Parlament geladen.

Das offizielle Österreich und Vertreter der katholischen Kirche wollen mit dieser „Geste der Verantwortung“ – vor 250 ehemaligen Heimkindern - Unrecht benennen und anerkennen. Man komme damit einer langjährigen Forderung von vielen Betroffenen nach, so die Veranstalter. Es gibt aber auch Kritik. Einige Opfervertreter befürchten damit einen „Schlussstrich unter offene Fällen“ und kritisieren die in ihren Augen „zu geringen Entschädigungszahlungen“ staatlicher Stellen und der römisch-katholischen Kirche.

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