Beiträge von ZoeglingHuetteldorf

    Diese Thematik ist mancherorts sichtlich unbeliebt. Ein darüber kürzlich erstellter Wikipedia-Artikel fiel einem Löschantrag zum Opfer, wegen nicht vorhandener Relevanz.

    Ein weiterer Versuch erfolgt jetzt unter dem Titel Heilpädagogisches Kinderheim Hütteldorf. Schau'n wir, wie lange der stehenbleibt. Wenn er Bestand hat, werde ich ihn successive ausweiten. Sollte wieder ein Löschantrag gestellt werden, bitte ich Euch alle um rege Pro-Diskussion!

    Das Heilpädagogische Kinderheim Hütteldorf, von Medien auch als „Kinder-Gulag“ bezeichnet, war – neben den kriminell unmenschlichen Zuständen für die Zöglinge – der Dreh-und Angelpunkt eines politischen Korruptions-Netzwerkes. Heimträger (das ist der Fachausdruck für den Heimbesitzer) war der private Verein „Kuratorium für Erziehungshilfe“. Gegründet von Rudolf Häusler, der gleichzeitig Direktor des Heimes war. Dessen Ehefrau und deren Pflegekind lebten und wohnten im Nebengebäude des Heimes und alle bezogen auch vom Verein ihr Gehalt. Der alleinige Zweck des Vereines war es, das Heim zu betreiben. Die Funktionäre dieses Vereines waren, neben wechselnden Beamtinnen des Wiener Jugendamtes, Rudolf Häusler, seine Gattin Paula Häusler, und sein privater Freund Dr. Paul Kuszen. Die damit betriebene „Gelddruckmaschine“ hatte folgende Funktionsweise:

    Fürsorgerinnen der Wiener Jugendwohlfahrt – die wetteiferten, wer mehr Kinder ins Heim brachte – wiesen ihre „Opfer“ der Universitäts-Kinderklinik Wien zu. Der Leiter der dortigen Heilpädagogischen Abteilung, Oberarzt Dr. Paul Kuszen – wir erinnern uns: bester Freund Häuslers und Vereinsfunktionär – begutachtete die Kinder und empfahl dabei die Unterbringung – welche Überraschung – im Kinderheim Hütteldorf, ungeachtet der Eignung. Dr. Kuszen spendete auch das Prädikat „heilpädagogisch“ dem Heim seines Freundes Häusler, neben dem ständigen Nachschub an Kindern. Als Gegenleistung wurde Dr. Kuszen von der Verein-Heim-Häusler-Union als Heim-Arzt für wöchentliche Ordinationen beschäftigt und natürlich auch nebenberuflich bezahlt. Die KÜST – eine Institution der MA 11, Wiener Jugendwohlfahrt, auch im Verein vertreten – überstellte die Kinder nach Hütteldorf und bezahlte dafür den Verein. Mit Steuergeld, in Form von Tagessätzen für jeden Zögling. Das Heim war natürlich immer bis zur maximal zulässigen Höchstbelegung, von rund 150 Kindern, ausgelastet. Dieses „Ringelspiel“ funktionierte bis ins Jahr 1984, als Direktor Häusler, inzwischen 90 Jahre alt, in Pension ging. Er und seine Familie hatten aber weiterhin ihre private Wohnung im Heim. Dr. Kuszen, zwar längst in Pension, war aber immer noch Heimarzt.

    Erst der Nachfolger Häuslers als Heimleiter stellte die völlig nutzlosen Untersuchungen ein, und verwendete das dadurch freigewordene Budget für eine kindergerechte Heimbibiothek.

    Paula Häusler,

    die Ehefrau des Heimleiters, machte den Wäschetausch, war zuständig fürs Krankenzimmer, kontrollierte an der Pforte die Zöglinge, welche vom Ausgang zurückkamen.


    Ergänzung Corazza:

    Richtigerweise heißt er Ronald Corrazza (mit „a“ am Ende).

    Ich habe gerade ein Zeugnis von ihm an der Hand, hatte ihn im Schuljahr 1968/69 in der 6. Klasse Volksschul-Oberstufe. Blad und brutal war er schon damals, ich kann mich bei ihm an keinen wissensvermittelnden Unterricht erinnern, nur an das ständige singen sinnbefreiter Lieder ("In Peru fliegt 'ne Kuh", etc.) zu seinem Gitarrengeklimper. Und, dass er ein Pantscherl mit der verheirateten Erzieherin Hilde hatte.


    Erich Prakisch

    Lehrer Erich Prakisch hatte in den Schuljahren 1969/70 und 1970/71 die 7. und 8. Klasse Volksschul-Oberstufe. Er war extremer Choleriker, der viel herumschrie, mit dem Lineal auf den Handrücken schlug oder die Ohren eindrehte. Noch mehr war er für psychologische Kriegsführung. So hat er uns einmal als Strafe für irgendeine Nichtigkeit ein Monat lang nicht mehr persönlich angesprochen. Mit Kreide schrieb er das Datum groß an die Holzvertäfelung an der Wand und trug den Unterricht nur mehr im Monolog vor, ohne auf Ansprache von uns zu reagieren.

    Er war verheiratet, seine Frau war Lehrerin am Wilhelminenberg. Auch sie war dort nicht beliebt und wurde spöttisch Frau „Praktisch“ genannt. Im Endbericht der Kommission Wilhelminenberg [https://www.wien.gv.at/kontakt…richt-wilhelminenberg.pdf] ist sie anonymisiert mit dem Code L27.

    Angeblich wechselte auch Erich Prakisch später auf den Wilhelminenberg. Und er zeigte auch Interesse an manchen Schülern, wenn seine „Gefühle“ auch nicht immer richtig kanalisiert waren und zum Verlust mancher „sexuellen Unschuld“ führten.


    Ich hätte noch einige Fragen:


    Es gab zu meiner Zeit (1968-1971) eine ältere Erzieherin, die erzählte, dass sie eigentlich adelig wäre, man ihre Familie von ihrer Burg – Wolkenstein in Südtirol – vertrieben habe.


    Ein älterer Erzieher, Kriegsinvalide mit Krücken, einbeinig oder dreibeinig – je nach Betrachtungsweise. Er fuhr einen großen Opel Kapitän, mit dem er auch ausgewählte Zöglinge herumkutschierte und er organisierte auch Laubsäge- und Stickereiarbeiten.


    Ein jüngerer Hausarbeiter: Liebkind von Paula – glaublich ein ehemaliger Zögling – zu Beginn der 1970er etwa 18 Jahre alt, pädophil, leicht debil.


    Lässt sich einer von denen einem der obengenannten Namen zuordnen?


    Wer kennt den Familiennamen von Hilde?


    Wer kennt den Namen des jungen Heimleiters, der 1984 den alten Häusler ablöste?


    Und nach wie vor bin ich auf der suche nach dem Artikel in einer Zeitschrift, der Mitte 1993 erschien, der die Erziehungmethoden der älteren Erzieherinnen anprangerte (glaublich besonders Hilde) und durch eine Gruppe ehemaliger Erzieher lanciert wurde. Wer weiß etwas darüber?

    Im Jahre 1983 oder Anfangs 1984 erschien ein Artikel in einer Zeitschrift über Missstände im "Heilpädagogischen Kinderheim Hütteldorf" [Quelle: Reinhard Sieder / Andrea Smioski: Gewalt gegen Kinder in Erziehungsheimen der

    Stadt Wien, S.94, 492, LINK ENFERNT - DEFEKT Der Bericht wurder initiiert von einer Gruppe junger Erzieher und richtete sich insbesondere gegen eine ältere Erzieherin. Der Beschreibung nach ist das jene, die auch mich jahrelang quälte. Was mir aber angezweifelt wird, da ich mich an ihren Namen nicht mehr erinnern kann. Über den gesuchten Artikel erhoffe ich mir weitere Erinnerungshilfen.


    Wer hat diesen Artikel noch, kann nähere Angaben machen oder weiß, wo man ihn findet?


    Oder hat jemand noch konkrete Erinnerungen an die von mir gesuchte Erzieherin? Sie war seit spätestens 1969 in Hütteldorf beschäftigt, hatte von 1969 - 1971 die Gruppe der Ältesten (aus der Klasse von Erich Prakisch), im Gruppenraum Nebengebäde-1.Stock. Sie hat eine damals ca. 10 Jahre alte Tochter, die sie manchmal in die Gruppe mitnahm. Trotzdem "flirtete" sie mit dem Lehrer Ronald Corazza. Sie war damals ca. um die 30 Jahre alt, rotblond, ein fahles, farbloses Gesicht, auf dem sie - besonders wenn sie sich ärgerte - rote Flecken bekam. Ihre Gesichtszüge waren kantig und hart - wie ihr Charakter. Wer kann sich noch genauer an sie erinnern? Oder war sogar mit mir in ihrer Gruppe?