Papst und Vatikan

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    Papst Franziskus und sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. haben sich mehrfach zu den Missbrauchsfällen im kirchlichen Kontext geäußert - in Form von Briefen und Ansprachen. Ebenso haben sie Betroffene und Angehörige getroffen. Unter diesem Punkt finden Sie mehr zu diesem Thema, eingeschlossen offizielle Pressestatements des Heiligen Stuhls sowie Informationen zu den Maßnahmen der vatikanischen Glaubenskongregation.

  • Schreiben von Papst Franziskus an die Bischöfe am Tag der Unschuldigen Kinder (28. Dezember 2016)

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    „Hören wir das Weinen und die Wehklage dieser Kinder; hören wir auch das Weinen und die Wehklage unserer Mutter Kirche, die nicht nur über den Schmerz, der ihren kleinsten Kindern zugefügt wurde, weint, sondern auch weil sie die Sünde einiger ihrer Glieder kennt: das Leid, die Geschichte und den Schmerz von Minderjährigen, die von Priestern sexuell missbraucht wurden. Eine Sünde, die beschämt. Menschen, die verantwortlich waren, für diese Kinder zu sorgen, haben ihre Würde zerstört. Wir beklagen dies zutiefst und bitten um Vergebung. Wir vereinen uns mit dem Schmerz der Opfer und beweinen unsererseits die Sünde. Die Sünde für das, was geschehen ist; die Sünde der unterlassenen Unterstützung; die Sünde des Vertuschens und Leugnens; die Sünde des Machtmissbrauchs. Auch die Kirche beweint bitterlich diese Sünde ihrer Glieder und bittet um Vergebung. Wenn wir heute der Unschuldigen Kinder gedenken, möchte ich all unseren Einsatz bekräftigen, damit diese Gräueltaten unter uns nicht mehr vorkommen. Finden wir den nötigen Mut, um alle notwendigen Mittel zu fördern und um in allem das Leben unserer Kinder zu schützen, damit sich solche Verbrechen nicht mehr wiederholen. Machen wir uns den Auftrag zu ‚null Toleranz‘ in diesem Bereich klar und aufrichtig zu Eigen.“


    In der pdf-Datei dokumentieren wir den gesamten Brief im Wortlaut.

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  • Papst Franziskus bittet bei Reise in die USA Opfer von Missbrauch um Vergebung

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    An seinem letzten Besuchstag in den USA, am 27. September 2015, hat Papst Franziskus in Philadelphia fünf Missbrauchsopfer getroffen, drei Frauen und zwei Männern. Die Betroffenen berichteten von Ihren Erfahrungen, Papst Franziskus richtete einige Worte an sie, begrüßte dann jeden Einzelnen und betete mit ihnen. Anschließend sagte der Papst bei einem Treffen mit Bischöfen: „Ich verspreche, dass alle Verantwortlichen für sexuellen Missbrauch von Kindern bestraft werden. … Diese Verbrechen können nicht länger geheim gehalten werden.“ Er empfinde „tiefe Scham“, dass den Kindern Gewalt angetan worden sei und schwere Leiden verursacht worden seien. Gott weine angesichts dieser Taten.

    Wir dokumentieren seine auf Spanisch gehaltene Ansprache vor den Betroffenen, die anschließend vom Vatikan verbreitet und von der KNA übersetzt wurde.

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  • 10. Juni 2015: Neuer Gerichtshof eingerichtet

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    Der Vatikan hat verkündet, dass für Bischöfe, die Missbrauchsfällen in ihrem Bistum nicht konsequent genug nachgehen, künftig ein neu gegründeter Gerichtshof zuständig ist. Diese neue Instanz ist bei der Glaubenskongregation angesiedelt, die seit 2001 für die Ahndung von sexuellem Missbrauch in der Weltkirche verantwortlich ist. Anzeige in den entsprechenden Fällen können die Bischofs- und die Missionskongregation erheben, die als Vatikanbehörden weltweit für Bischöfe zuständig sind. Dem Gericht sollen Kleriker aus aller Welt angehören.

    Zuvor gab es keine kirchenrechtliche Handhabe gegen Bischöfe, die ihr Amt nutzen, um straffällig gewordene padophile Priester zu schützen. Amtsmissbrauch von Bischöfen war nicht als eigener Straftatbestand vorgesehen. Die Päpstliche Kinderschutzkommission hatte den Vorschlag zu einer Ergänzung des Kirchenrechts in den Kardinalsrat eingebracht. Nachdem der Entwurf von den zuständigen Vatikanbehörden geprüft wurde, stimmte Papst Franziskus zu.

  • 2. Februar 2015: Brief von Papst Franziskus

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    „In der Kirche ist kein Platz für Missbrauchstäter“


    Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch kirchliche Mitarbeiter muss nach den Worten von Papst Franziskus weiter oberste Priorität haben. Das brachte er in einem Schreiben an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen, die Oberen der Institute geweihten Lebens und an die Gesellschaften apostolischen Lebens zum Ausdruck. Anlass des Schreibens war das Treffen der vom Papst berufenen Kinderschutzkommission vom 6. bis 7. Februar 2015.

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  • Glaubenskongregation erhält ein neues Gremium für Missbrauchsfälle

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    Die Bearbeitung von Missbrauchsverfahren in der Glaubenskongregation wird seit November 2014 durch ein neues Gremium verstärkt. Dieser Ausschuss soll Einsprüche gegen Entscheidungen der Glaubenskongregation behandeln und damit die Glaubenskongregation entlasten. Die Zahl der Fälle soll bei vier bis fünf pro Monat liegen.

    Zum Leiter dieses Gremiums hat Papst Franziskus den maltesischen Weihbischof Charles Scicluna ernannt, der bereits von 2002 bis 2012 vatikanischer Chefermittler in Missbrauchsfällen war. Weitere Mitglieder sind u.a. Kardinal Francesco Coccopalmerio, der Leiter des vatikanischen Justizministeriums und sein Vorgänger Kardinal Julian Herranz sowie der Präfekt der Bildungskongregation Zenon Grocholewski und der frühere Leiter der vatikanischen Güterverwaltung Attilio Nicora. Das Gremium ist ehrenamtlich tätig.

  • Papst Franziskus trifft Missbrauchsopfer


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    Zum ersten Mal in seiner Amtszeit hat sich Papst Franziskus am 7. Juli 2014 mit Opfern sexuellen Missbrauchs getroffen, darunter auch zwei Deutsche. Die Einzelgespräche mit den drei Männern und drei Frauen am Montag hätten jeweils rund 30 Minuten gedauert, sagte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi hinterher. Sie waren in der Vergangenheit von Priestern sexuell missbraucht worden. Lombardi sprach von einer intensiven und bewegenden Zusammenkunft im Zeichen der Versöhnung. Der Papst habe vor allem zuhören wollen, um den Betroffenen behutsam Wege der Aussöhnung mit Gott und der Kirche zu eröffnen.

    Je zwei der Opfer stammten aus Deutschland, aus Irland und aus Großbritannien. Der Papst hatte sie bereits am Vorabend in seiner Residenz, dem vatikanischen Gästehaus Santa Marta, begrüßt, wo sie zu Abend aßen. Am Morgen nahmen sie an seiner täglichen Frühmesse teil.

    In seiner Predigt ging Franziskus das Thema des sexuellen Missbrauchs in der Kirche breit an. Die Opfer lasteten auf dem Gewissen der ganzen Kirche, sagte er laut dem vom Vatikan veröffentlichten Manuskript. Franziskus erinnerte vor allem an jene Opfer, die sich nach dem Missbrauch aus Verzweiflung das Leben genommen hätten. (Copyright: KNA)

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    Papst Franziskus wendet sich an Missbrauchsopfer



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    Am 5. Mai 2013 hat sich Papst Franziskus im Anschluss an das Gebet „Regina Caeli“ an die Opfer sexuellen Missbrauchs gewandt. Wörtlich sagte er: „Einen besonderen Gruß richte ich heute, am Tag der Kinder, an jene, die Opfer von Gewalttaten sind… Das bietet mir die Gelegenheit, meine Gedanken allen jenen zuzuwenden, die unter Missbrauch gelitten haben und leiden. Ich möchte ihnen versichern, dass ich sie in meine Gebete einschließe, aber ich möchte auch eindringlich betonen, dass wir alle uns klar und mutig dafür einsetzen müssen, dass jeder Mensch, vor allem die Kinder, die zu den verwundbarsten Gruppen gehören, immer verteidigt und geschützt werden.“

    Papst Franziskus zum Thema sexueller Missbrauch


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    Papst Franziskus hat den Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Erzbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller, in einer Audienz am 5. April 2013 empfangen. Anlässlich der Audienz hat der Papst insbesondere empfohlen, dass die Kongregation den von Benedikt XVI. eingeschlagenen Kurs weiter verfolgt und im Hinblick auf die Fälle von sexuellem Missbrauch entschlossen vorgeht.

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  • Papst Benedikt XVI. trifft Opfer sexuellen Missbrauchs

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    Am Abend des 23. September 2011 hat sich Papst Benedikt XVI. in den Räumen des Erfurter Priesterseminars mit einer Gruppe von Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester und kirchliche Mitarbeiter getroffen. Anschließend begrüßte er einige Personen, die sich um die Leidtragenden derartiger Verbrechen kümmern.

  • Abschluss des Priesterjahres

    Papst Benedikt XVI. bittet inständig um Vergebung

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    Zum Abschluss des Priesterjahres ist Papst Benedikt XVI. auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche eingegangen und hat in einer Messe in Rom vor rund 15.000 Priestern um Vergebung gebeten. Zum Video

    Auszüge aus der Predigt vom 11. Juni 2010 (Übers. aus dem Vatikan):

    Das Priesterjahr, das wir 150 Jahre nach dem Tod des heiligen Pfarrers von Ars, dem Vorbild priesterlichen Dienens in unserer Welt, begangen haben, geht zu Ende. Vom Pfarrer von Ars haben wir uns führen lassen, um Größe und Schönheit des priesterlichen Dienstes neu zu verstehen. Der Priester ist nicht einfach ein Amtsträger, wie ihn jede Gesellschaft braucht, damit gewisse Funktionen in ihr erfüllt werden können. Er tut vielmehr etwas, das kein Mensch aus sich heraus kann: Er spricht in Christi Namen das Wort der Vergebung für unsere Sünden und ändert so von Gott her den Zustand unseres Lebens. (...) So ist Priestertum nicht einfach «Amt», sondern Sakrament: Gott bedient sich eines armseligen Menschen, um durch ihn für die Menschen da zu sein und zu handeln. (...)
    Mit der Kirche wollten wir wieder darauf hinweisen, dass wir Gott um diese Berufung bitten müssen. Wir bitten um Arbeiter in der Ernte Gottes, und dieser Ruf an Gott ist zugleich ein Anklopfen Gottes ans Herz junger Menschen, die sich zutrauen, was Gott ihnen zutraut. Es war zu erwarten, dass dem bösen Feind dieses neue Leuchten des Priestertums nicht gefallen würde, das er lieber aussterben sehen möchte, damit letztlich Gott aus der Welt hinausgedrängt wird. So ist es geschehen, dass gerade in diesem Jahr der Freude über das Sakrament des Priestertums die Sünden von Priestern bekanntwurden - vor allem der Missbrauch der Kleinen, in dem das Priestertum als Auftrag der Sorge Gottes um den Menschen in sein Gegenteil verkehrt wird.
    Auch wir bitten Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung und versprechen zugleich, dass wir alles tun wollen, um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen; dass wir bei der Zulassung zum priesterlichen Dienst und bei der Formung auf dem Weg dahin alles tun werden, was wir können, um die Rechtheit der Berufung zu prüfen, und dass wir die Priester mehr noch auf ihrem Weg begleiten wollen, damit der Herr sie in Bedrängnissen und Gefahren des Lebens schütze und behüte. Wenn das Priesterjahr eine Rühmung unserer eigenen menschlichen Leistung hätte sein sollen, dann wäre es durch diese Vorgänge zerstört worden.
    Aber es ging uns gerade um das Gegenteil: Das Dankbar-Werden für die Gabe Gottes, die sich „in irdenen Gefäßen“ birgt und die immer wieder durch alle menschliche Schwachheit hindurch seine Liebe in dieser Welt praktisch werden lässt. So sehen wir das Geschehene als Auftrag zur Reinigung an, der uns in die Zukunft begleitet und der uns erst recht die große Gabe Gottes erkennen und lieben lässt. So wird sie zum Auftrag, dem Mut und der Demut Gottes mit unserem Mut und unserer Demut zu antworten. (...)
    Heute sehen wir es, dass es keine Liebe ist, wenn ein für das priesterliche Leben unwürdiges Verhalten geduldet wird. So ist es auch nicht Liebe, wenn man die Irrlehre, die Entstellung und Auflösung des Glaubens wuchern lässt, als ob wir den Glauben selbst erfänden. Als ob er nicht mehr Gottes Geschenk, die kostbare Perle wäre, die wir uns nicht nehmen lassen. Zugleich freilich muss der Stock immer wieder Stab des Hirten werden, der den Menschen hilft, auf schwierigen Wegen gehen zu können und dem Herrn nachzufolgen. (...)

  • Hirtenbrief

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    Papst Benedikt XVI. hat sich in einem Hirtenbrief an die Katholiken in Irland gewandt. Den Papstbrief sowie eine Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, und das Pressestatement von Bischof Dr. Stephan Ackermann, dem Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz zum Thema "Sexueller Missbrauch", finden Sie in unserer Pressemeldung.


    PDF irland

    PDF sprechzettel Ackermann